Tja... was nehmen?

Ehrlich, keine Ahnung.
Hat man allerdings schon einige Angebote rechnen lassen, wird man schnell feststellen, dass jeder "Solateur" andere Komponenten anbietet. Viele bieten sog. "China-Ware" an. Klar, die Gewinnmarge ist um einiges höher, als bei deutschen Produkten. Schlechter, weil möglicherweise günstiger, sind die allerdings selten. Dennoch bin ich der Meinung, dass man trotz höherer Kosten auf die heimischen Produkte setzen sollte.

Fangen wir mal an:

Module

Meine sind von Solarwatt, Panel Vision 370 Wp Style.
Die wurden mir für 231,55 € das Stück angeboten. Es gibt deutlich günstigere, sogar mit mehr Leistung. Canadian Solar zB, hier bekommt man 400-Watt-Module für unter 200 € das Stück. Jinko Solar, 420-Watt-Modul für 202 €. Ohne Montage versteht sich. Pro Modul kann man um die 100 € Montage rechnen zuzüglich der Unterkonstruktion. Nochmal ca. 100 € pro Modul! Verkabelung zum Zählerschrank ist da aber immer noch nicht dabei...

Die Verlegung der Module ist ebenfalls ein wichtiger Teil, der nicht zu unterschätzen ist.
Module (in größere Stückzahl) werden in sog. Strings verlegt, also nicht alle an einen Strang (String) gehängt. Das macht Sinn, wenn ein Teil verschattet ist, der andere Teil aber eben nicht. Das wären schonmal zwei Strings. Der Wechselrichter (siehe weiter unten) entscheidet hierbei, wie groß ein String werden darf und wie klein er sein muss. Dementsprechend gestaltet sich auch und vor allem die Verlegung auf mehreren Dachflächen.
Meine Dachausrichtung ist SWS. Das ist also die Hauptverlege-Seite. Auf der NON-Seite ist allerdings auch und besonders im Sommer (vormittags) die Sonne sehr aktiv. Ab ca. 6 Uhr kann ich hier mit Energie rechnen. Im Winter natürlich später. Am kürzesten Tag des Jahres (21.12.) immerhin noch so knapp eine Stunde. Das bringt mich eben dazu, hier auch mindestens 6 Module zu plazieren. Warum sollte ich die Zeit bis Mittag nicht nutzen wollen und den möglichen Ertrag "verplempern"? Mit der vorhandenen PV-Leistung könnte ich entspannt den Speicher füllen, falls überschüssiger Strom vorhanden ist. Ansonsten aber mindestens den morgendlichen Kaffe kochen, abgesehen von der Versorgung der Grundlast meines Hauses.

Wechselrichter und Speicher

Ebenso wie bei den Modulen: 1000 Anbieter und keine Übersicht.

Was feststeht: beide Komponenten sollten vom gleichen Hersteller sein. Meist entscheidet sich das alles am Speicher. Ich wollte absolut keinen Li-Ionen_Speicher, obwohl der auch von Solarwatt gewesen wäre. Lieber eine LiFePo, also Li-Eisen-Phosphat. Vor allem hatte Senec schlechte Kritiken bez. deren Li-Io Speicher in Sachen Brandgefahr.
Hier bin ich dann auf Huawei gegangen: 5 kW LiFePo, geringe bis keine Brandgefahr und um einiges günstiger. Dementsprechend auch den Wechselrichter von Huawei. Da muss man nun bedenken, wie groß die eigene Anlage geplant ist. Meine sollte zunächst 7,77 kWp haben, später aber erweitert werden. Der Wechselrichter, der nun verbaut wird, kann max. 9 kWp "verarbeiten". Da hab ich einwenig geschlafen. Es gibt leistungsfähigere. Ich hätte auf den nächst größeren gehen sollen: 12 kWp Verarbeitungskapazität.

Ohne neuen Wechselrichter kann ich meine Anlage jetzt nur um 3 weitere Module ergänzen. Damit liege ich knapp unter 9 kWp. Ich hätte da aber gerne 6 - 9 Module zusätzlich installiert. Nun, vll kann ich da noch was drehen (Stand Februar 2023), noch ist nichts installiert.

Verkabelung

Sinnvoll, wenn man seine Hütte beim Bau schon mit reichlich Leerrohr ausgestattet hat! Man spart sich so die Verlegung der Verkabelung über die Aussenhaut des Hauses. Ist kein Leerrohr vorhanden, wird es meist unmöglich, innerhalb des Gebäudes einen Weg zum Zählerschrank zu finden.
Somit ist die Verkabelung der Anlage ziemlich individuell und bedarf der Besichtigung vor Ort. So ziemlich der einzige Faktor, der ein Standartangebot ausschließt und die Solateure nicht zu Pauschalaussagen bezüglich Preis hinreißt. Gerne wird auch von der Beschaffenheit des Daches viel abhängig gemacht. Klar, nicht jedes Dach ist geeignet. Grundsätzlich unterscheidet sich aber eine Montage zunächst nicht von der anderen.
Es ist dennoch ein Unding, dass aber auch wirklich jeder Solateur ersteinmal vor Ort erscheinen möchte und erst danach Aussagen machen wird. So scheitert man ständig mit Anfragen zu z.B. 25 Modulen, 5 kW Speicher und Wechselrichter. Einfach keine Chance... einfach scheiße.

Fazit

Man muss den Anbieter mit Fragen löchern. Nicht ein Einziger ist auf die spezifischen Eigenschaften der Komponenten eingegangen oder hat erklärt, was das für später bedeutet. Es gibt allerdings auch in Foren kaum solch speziellen Hinweise. Dort findet man auch nur "scheibchenweise" Informationen und wird mit jeder neuen Frage oder Suche schlauer.